Grau teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum.*

Ups die Jahrtausendwende war doch gerade erst. Gefolgt von Ereignissen wie dem Euro, 2002, der WM 2006, die Welt zu Gast im eigenen Land. So viele Menschen unterschiedlichster Nationen. Trotz Sprachbarrieren feierten wir gemeinsam, freundlich, friedlich und total begeistert. Das war schön und hat mich tief beeindruckt. Schnell raste das erste Jahrzehnt an uns vorbei. 2011, eine Zäsur, der Terroranschlag in New York. Für einen Moment stand die Welt still, verändert sich. Menschen sind traumatisiert und ängstlich. Abrupt endet die einstige Leichtigkeit der späten 70-er, 80-er und 90-er Jahre. Ein bisschen Befreiung, die friedliche WM in Brasilien 2014, ein Weltereignis mit gutem Ausgang für die Nation.

Und heute? Die Themen, die aktuell im Fokus stehen, sind nur teilweise neu. Hausgemachte Armut in vielen Teilen der Welt und auch bei uns, einem der reichsten Länder der Erde. Gier und Egoismus spalten zunehmend Welten und Menschen. Umweltbewusstsein, Energie, Mobilität, Klimawandel, immer freitags. Solidarität, Vernetzung und Kooperationen sind gut und helfen. Dennoch: es wird viel diskutiert. Hier und da gibt es Lichtblicke, Hoffnung. Nur die Erde hat keine Zeit. Fortschritte schreiten nur langsam und meist irgend woanders auf der Welt voran. Vieles dauert bei uns all zu lang. Gelebte Demokratie ist anstrengend und es dauert bis mal etwas. ohne „wenn“ und „aber“ entschieden wird. Gut Ding braucht eben Weile. Stimmt. Unentschlossenheit, taktieren, diskutieren, aufschieben, gerne genommen „Prokrastination“, ein Wort, das mehr trennt als verbindet. Besser Klartext reden und schreiben. Daher nicht über 1000 +1 Vorsätze grübeln. Ärmel hochkrempeln und loslegen. Digitalisierung, Mobilität, ruhigere, lebenswertere Städte, besseres Klima und mehr Rücksicht auf einander. Das wünsche ich mir für 2020 und mache gerne mit. Redend, schreibend, beratend, ideenreich, lachend und aus Überzeugung handelnd.

Allen ein gutes, glückliches und gesundes neues Jahr!

• Johann Wolfgang Goethe, Faust I

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